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Dämmstoffe

Die Dämmung der Gebäudehülle (Wände, Dach, Keller) ist die wichtigste Maßnahme zur Optimierung der Energieeffizienz sowie zur Steigerung des Wohnkomforts. Die Däm- mung kann je nach Anforderung außen oder innen auf dem Bauteil angebracht werden. Auch zwischen Holz- und Metallbauteilen wird Dämmmaterial eingebaut. Auf dem Markt steht eine Vielzahl von verschiedensten Dämmstoffen zur Verfügung. Dämmstoff ist jedoch nicht gleich Dämmstoff. Bei den Eigenschaften bezüglich Wärmeleitung, Brandschutz und Feuchteschutz zeigen sich zum Teil erhebliche Unterschiede. Auch hinsichtlich des Preises, der Umweltverträglichkeit sowie etwaige gesundheitlicher Auswirkungen unterscheiden sie sich bedeutend. 

Schon mal über Alternativen nachgedacht? © shutterstock.com: Juergen Faelchle
Alternativer Dämmstoff Seegras © Neptutherm
Auswahl alternativer Dämmstoffe © Wissenszentrum Energie, Stadt Ludwigsburg

Dämmstoffarten

Dämmstoffe stehen in verschiedenen Materialien und Formen zu Verfügung. Bei konventionellen Dämmstoffen unterscheidet man mineralische Dämmstoffe (z. B. Perlite oder Kalzium-Silikat), mineralisch-synthetische Dämmstoffe (z. B. Mineralfasern) und synthetische Dämmstoffe (z.B. Polystyrol oder Polyurethan- Hartschaum). Baubiologische Dämmstoffe sind entweder auf pflanzlicher Basis hergestellt, wie Holzfasern, Hanf, Kork oder Zellulose. Auch aus Seegras können Dämmstoffe hergestellt werden. Die Dämmstoffe können auch tierischen Ursprungs sein, wie z. B. Schafwolle.

Je nach Material sind die Dämmstoffe als steife oder halbsteife Platte, gerollt oder als Vliesstoffe erhältlich. Spezielle Dämmstoffe werden als Schüttdämmstoffe nur lose aufgebracht, Einblasdämmstoffe können mit einem Schlauch in Hohlräume eingebracht werden. Wieder andere Dämmstoffe werden direkt vor Ort aufgeschäumt. 

Wirkung und nutzen

Je nach Wahl des Dämmstoffes kann die Dämmwirkung variieren. Je geringer die Wärmeleitfähigkeit λ des Dämmstoffs ist, desto besser dämmt das Bauteil und
umso dünner kann die Dämmung aufgebracht werden. Weil Luft ein besonders schlechter Wärmeleiter ist, ist es von Vorteil, wenn Dämmstoffe möglichst viele und möglichst kleine Lufteinschlüsse enthalten. Synthetische Dämmstoffe (Schäume) haben deshalb eine hohe Dämmwirkung und sind gleichzeitig preisgünstig.

Für den Einsatz von mineralischen Dämmstoffen sprechen die Unbrennbarkeit, die Festigkeit der Oberfläche und die Feuchteregulierung. Baubiologische Dämmstoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Sie sind damit gesundheitlich unbedenklich, umweltfreundlich in der Herstellung und recycelbar. 

W/(mK) λ
Mineralwolle  0,035
Polystyrol  0,032
Phenolharzschaum  0,022
Holzfaserplatten  0,042
Kalzium-Silikatplatten für Innendämmung  0,060
Zellulose  0,045
Schafwolle  0,040
Polyurethan- Hartschaum  0,024
Holz  0,13
Porenziegel 0,16
Porenziegel mit Perlitfüllung  0,08
Vakuumdämmung 0,008
Baustoffdicken unterschiedlicher Materialien in cm bei gleichem U-Wert: 0,3 W/m2K.
Die Dämmwirkung wird bestimmt durch die physikalischen Eigenschaften und die Material- dicke des Baustoffs. 

Was sie noch beachten sollten:

Auswahl alternativer Dämmstoffe
© Wissenszentrum Energie, Stadt Ludwigsburg
  • Jeder Dämmstoff hat besondere Eigenschaften. Letztendlich gibt es keine Patentlösung, es muss von Fall zu Fall entschieden werden, welche Dämmstoffe für die einzelnen Maßnahmen bei der energetischen Modernisierung des eigenen Hauses am geeignetsten erscheinen und den individuellen Bedürfnissen gerecht werden. 
  • Wärme- und Feuchteschutz stehen in einem engen Zusammenhang. Feuchte Dämmstoffe weisen eine schlechtere Wärmedämmung auf, da Wasser eine höhere Wärmeleitfähigkeit als die Luft im Dämmstoff besitzt. Um Feuchtebildung in den Dämmstoffen zu vermeiden, muss die Planung und Ausführung einer Dämmaßnahme vom Fachexperten umgesetzt werden. 
  • Beim Einsatz von Dämmstoffen ist eine genaue Auswahl entsprechend den brandschutztechnischen Bestimmungen zwingend notwendig. Das Brandverhalten wird nicht nur vom Dämmstoff selbst, sondern auch von evtl. Bindemitteln, Klebern, Flammschutzmitteln, Beschich- tungen usw. und von der Einbauposition bzw. von der Einbindung in ein Gesamtbauteil positiv oder negativ beeinflusst.
    Lassen Sie sich beraten!