26 Mehrgenerationenhaus Grünbühl-Sonnenberg
Ein Treffpunkt mit Modellcharakter - in vielerlei Hinsicht
Im Herzen des neuen Stadtteils Grünbühl-Sonnenberg bildet das Mehrgenerationenhaus seit 2013 einen Treffpunkt für alle: für Alt und Jung, für neu Zugezogene und Alteingesessene, für Menschen der verschiedensten Nationalitäten. Unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses finden ein Kinder- und Familienzentrum ebenso Platz wie RepairCafé, Talentschuppen, Senioren-Teatime oder das Inklusionscafé Link. Ortsansässige Vereine und Einrichtungen führen ihre Veranstaltungen durch, ständig finden Kurse, Lesungen, Bastelstunden oder Feste statt. Kurz: Das Motto des Hauses – „bunt wie das Leben“ – wird Tag für Tag mit Inhalt gefüllt.
Zukunftsfähiges Gebäudekonzept
So zukunftsfähig das soziale Konzept des Hauses, so zukunftsfähig ist auch sein Bauund Energiekonzept.
Gut gedämmt, die großen Fensterflächen mit Drei-Scheiben-Verglasung, eine automatische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung: Solche technischen Zutaten sorgen dafür, dass das Mehrgenerationenhaus nur halb so viel Primärenergie benötigt, wie die gesetzlichen Anforderungen vorschreiben. Große Fensterflächen – vor allem auf den Sonnenseiten – versorgen die 1.450 Quadratmeter Nutzfl äche mit viel Tageslicht.
Auch die Wärme der Wintersonne kann ungehindert tief in die Räume fallen. Stadt und Stadtwerke überprüfen ständig die Energiekennwerte des Hauses. Denn die Heizwärmeversorgung basiert auf einem ganz besonderen Energieverbund.
Innovatives Nahwärmekonzept
Das Mehrgenerationenhaus profitiert von einem nachhaltigen Energieverbund: Ludwigsburgs erstes Nahwärmenetz versorgt zahlreiche Gebäude im Neubaugebiet Sonnenberg und sogar im Baubestand des Stadtteils Grünbühl – insgesamt rund 300 Wohneinheiten. Die Nahwärme stammt zu einem großen Teil aus regenerativen Energiequellen und erfüllt damit ein zentrales Nachhaltigkeitsziel der Stadt Ludwigsburg. Betreiberin des innovativen Wärmenetzes sind die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim.
Jedes an das Nahwärmenetz angeschlossene Gebäude besitzt einen eigenen Speicher, in dem die Wärme „zwischengelagert“ wird. Auf diese Weise kann auch die Trinkwassererwärmung dezentral und auf sehr hygienischem Weg stattfinden: Das warme Brauchwasser muss keine langen Wege zurücklegen, bis es aus Wasserhahn oder Dusche fließt. Auch die bedarfsgerechte Steuerung des Gesamtsystems wird durch die dezentralen Zwischenspeicher erleichtert.
Die Energieerzeugung für das Wohngebiet findet in der Heizzentrale Sonnenberg statt und basiert auf zwei nachhaltigen Komponenten: der Erdwärmenutzung und der Kraft-Wärme-Kopplung. Das Sondenfeld zur Erdwärmenutzung liegt unter einer Freifläche mit großem Spielplatz – ein Bild mit Symbolcharakter: So wie die spielenden Kinder für unsere Zukunft stehen, steht die Nutzung der Erdwärme für die Energiezukunft.
Ehrgeiziges Siedlungskonzept
Modellcharakter hat schließlich auch das gesamte Wohngebiet am Sonnenberg. Die neu gebauten Mehrfamilienhäuser sind in unterschiedlichen Gebäudetypen ausgeführt, die alle einen überdurchschnittlich hohen Energiestandard aufweisen. Im Teilgebiet Sonnenberg-Südwest soll eine Plusenergiehaus-Siedlung entstehen. Hier sollen Mehrfamilien-, Einfamilien- und Doppelhäuser gebaut werden, die dem Passivhausstandard nahe kommen.
Zum Gesamtkonzept gehört nicht zuletzt auch die Sanierung des alten Grünbühler Baubestandes. Gebäude, die nicht mehr saniert werden können, sollen sukzessive durch Niedrigenergie-Neubauten ersetzt werden. So strahlt die moderne Siedlung am Sonnenberg immer mehr auch in den alten Baubestand aus – und mittendrin steht als Treffpunkt für alle das Ludwigsburger Mehrgenerationenhaus.