5 Gewerbegebiet Weststadt
Hohe Energieeffizienz, gutes Arbeitsklima: Nachhaltigkeit ist auch im Gewerbe gefragt
Trotz steigender Energiepreise setzen bislang noch zu wenige Unternehmen auf Nachhaltigkeit und Energiemanagement. Dabei bieten nachhaltige und zukunftsgerichtete Unternehmensstrategien große Vorteile hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit, Betriebssicherheit und Innovationschancen. Ein Vorzeigeprojekt der industriell-gewerblichen Nachhaltigkeit ist das im Herbst 2013 eingeweihte Vertriebszentrum der Firma HAHN+KOLB.
Es ist das spektakulärste, aber nicht das einzige ökologische und energieeffiziente Gebäude im Gewerbegebiet Weststadt.
Porsche Design
Ein Vorzeigeprojekt der Nachhaltigkeit im industriell-gewerblichen Bereich ist das 2014 fertiggestellte Gebäude von Porsche Design im Werkzentrum Weststadt. Bei einem Unternehmen, das sich die „Leidenschaft für Innovationen“ auf die Fahnen geschrieben hat, verwundert es nicht, dass auch das Firmengebäude dem bautechnisch neuesten Stand entspricht. Auch die von Porsche übernommenen ehemaligen Gebäude der Firma Hüller Hille mit ihrem markanten Sheddach wurden energetisch auf den aktuellen Stand gebracht.
HAHN+KOLB: Eine zukunftsfähige Firmenzentrale
300 Mitarbeiter des internationalen Handelshauses HAHN+KOLB zogen im August 2013 innerhalb von drei Wochen vom alten Stammsitz Stuttgart in die neue Firmenzentrale in die Ludwigsburger Weststadt. Seitdem erfolgt vom Standort Schlieffenstraße aus der weltweite Versand von Werkzeugen, Maschinen und Betriebseinrichtungen. Rund 50 Millionen Euro hat das Traditionsunternehmen in den Neubau der Unternehmenszentrale investiert. Die nachhaltige Energieplanung ist ein zentrales Kriterium des Neubaus mit seinen opulenten Verglasungen, dem Lichthof im Gebäudekern und der natürlichen Belüftung aller Gebäudeteile. Eine Grünzone mit einheimischen Pflanzen bietet den Mitarbeitern optimale Arbeits- und Aufenthaltsbedingungen. Die Begrünung dient zudem der natürlichen Ableitung und Versickerung des Niederschlagswassers.
Die Wärmeversorgung des Betriebsgebäudes erfolgt per Erd-Wärmepumpe. 56 bis zu 90 Meter tiefe Bohrungen nutzen die Umweltwärme. Auf diese Weise werden rund 70 Prozent des Jahresheizenergiebedarfs abgedeckt. Im Sommer werden die Temperaturen aus dem Erdreich zur Gebäudekühlung eingesetzt. In dieser Zeit fließt durch die „Heiz“-Rohre gekühltes Wasser – eine sehr wirtschaftliche Lösungen zur Gebäudetemperierung, die ohne Zusatzenergie auskommt.
Schließlich bietet der von Süden nach Norden ansteigende Baukörper ideale Voraussetzungen für die effiziente Solarstromgewinnung: Die um 45 Grad geneigten, südorientierten Fassaden sind großflächig mit Photovoltaikmodulen bestückt.
LivingL(a)B: Ludwigsburg als Reallabor für Innovationen
Ziel ist es, Zukunftstechnologien zu entwickeln und unter realen (Labor-) Bedingungen im Stadtraum zu testen und umzusetzen. Für neue Entwicklungen zum Beispiel in der Sensorik, der E-Mobilität, Gebäudeeffizienz sowie Informationstechnik stellt sich die Stadt Ludwigsburg als Reallabor zur Verfügung. Grundlage für dieses „Reallabor“ bildet das gewachsene Verständnis seitens der Industrie und der Wissenschaft, Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität in den Städten zusammen mit Stadtverwaltungen zu erarbeiten.
Die Stadt Ludwigsburg arbeitet bereits mit Firmen wie Bosch, Siemens, Porsche, MHP und Züblin zusammen. Außerdem sind bei LivingL(a)B wissenschaftliche Partner sowie der Städte- und Gemeindetag im Boot.